Blockheizkraftwerke in der Schule: Energieversorgung im kommunalen Bereich
Die Grundlast in Schulen muss bei der Planung berücksichtigt werden, da in der Ferienzeit die Anzahl der Betriebszeit oftmals nicht erreicht wird.
In vielen öffentlich-kommunalen Einrichtungen ergeben sich vielversprechende Einsatzmöglichkeiten von Blockheizkraftwerken, die jedoch mit Blick auf eine anzustrebende Wirtschaftlichkeit sorgfältig geplant werden müssen. In Hotels und Krankenhäusern ist beispielsweise eine konstant hohe Grundlast gegeben, in Schulen allerdings müssen die Ferienzeiten explizit schon bei der Planung bzw. Auslegung berücksichtigt werden. Durch recht lange Ferienzeiten und die freien Wochenenden kann in vielen Fällen keine ausreichende Anzahl an Betriebsstunden erreicht werden. Auch ist der Warmwasserbedarf oft nicht so groß, wie die potenzielle Leistungskraft eines Blockheizkraftwerkes. Diese Relation verbessert sich, wenn eine Sporthalle mit Duschvorrichtungen versehen ist oder sogar ein Schwimmbad angeschlossen ist.
Eine mobile Lösung bietet sich an
Als Mindestvoraussetzung für den wirtschaftlichen Betrieb eines BHKW ist von einer Anzahl von 600 Schülern auszugehen. Die Wirtschaftlichkeitsgrundlage verbessert sich, wenn die Räumlichkeiten auch abends oder an Wochenenden genutzt werden (für Volkshochschulkurse, Sportkurse in der angeschlossenen Turnhalle, Theateraufführungen in der Aula etc.). Den angegebenen Richtwert erreichen viele Gymnasien und Berufsschulen und gut ein Drittel aller Realschulen hierzulande. Mehr Flexibilität bietet ein mobiles BHKW, das zu den Ferienzeiten ggf. anderweitig eingesetzt werden kann, etwa im Rahmen einer Kooperation mit einem städtischen Schwimmbad. Im Einzelfall kann auch die Integration eines Mikro BHKW die Wirtschaftlichkeit positiv beeinflussen (elektrische Leistung bis 15 kW). Wenn die Schule in ein Wohngebiet integriert ist, kann der Versuch unternommen werden, die umliegenden Gebäude an die Anlage in der Schule anzuschließen. Hier ist allerdings an den recht hohen Planungsaufwand zu denken.
Ein “Dachs” unter dem Klassenzimmer: Ein Erfolgsbeispiel aus Darmstadt
In der Darmstädter Goetheschule liefert das Dachs Mini BHKW von Senertec schon seit 2001 zuverlässig Energie. Dabei erreicht es eine durchschnittliche Betriebsdauer von knapp 6.200 Stunden im Jahr. Mit Blick auf die durch den Einsatz sinkenden Energiekosten hat diese Schule mehr finanzielle Handlungsspielräume für die Lehre. Die simultane Erzeugung von Strom und Wärme kann die Kohlendioxidemissionen deutlich reduzieren und so einen aktiven Teil zum Umweltschutz beisteuern.
Bei dieser Anlage handelt es sich zudem um ein spezielles Contracting-Modell, mit dessen Hilfe die Schule die Investitionskosten so gering wie nur möglich halten konnte. Solche Contracting-Optionen stehen auch privaten Hauseigentümern oder einem Zusammenschluss von Mietern (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) grundsätzlich offen.